Helmut Rieger war ein deutscher Maler. Er wurde im Jahr 1931 in Neisse/Oberschlesien geboren. Am Ende des 2. Weltkriegs kommt er nach Bad Reichenhall, wo er seine Kindheit verbringt. Als Jugendlicher absolviert er eine Lehre zum Buchdrucker. Im Anschluss besucht er die Akademie der Bildenden Künste in München und wird Meisterschüler in der Klasse für Malerei von Professor Erich Glette. Im Zuge seiner künstlerischen Entwicklung wird er Mitbegründer der drei wichtigsten Künstlergruppen des 20. Jahrhunderts in München nach dem Blauen Reiter. Mehrere Jahre arbeitet er in diesen Gruppen: WIR, SPUR/WIR und GEFLECHT. Ende der 60er Jahre zieht er sich aus der Gruppenarbeit zurück und verfolgt alleine seinen künstlerischen Weg.
Dramatische Einschnitte bilden zwei Krankheiten Anfang der 70er Jahre und Anfang der 90er Jahre, die ihn in die Nähe des Todes bringen. In der Überwindung lösen diese extremen Grenzerfahrungen jedoch intensive Schaffensphasen in den folgenden Jahren aus. Mythische Zyklen wie Calaveras, Eros und Tod, Jagdszenen, Drachentöter, Orbis Pictus, Arena und Skulpteur spiegeln unter anderem diese Erlebnisse wieder. Diese Erfahrungen verbinden sich in den Bildern mit den Erfahrungen aus der schlesisch- bayerischen Kindheit, kulturell geprägt durch den christlichen Barock und die Einflüsse der Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts, wie vor allem des Informell der 50er und 60er Jahre.
So kreist die Malerei Riegers um die Auseinandersetzung mit archaischen Themen und einer Bildsprache, die sich immer mehr der Auseinandersetzung zwischen Figur und dem Bildraum widmet - ein Gegenmodell zum Informell. Seit dem Jahr 2004 widmet er sich schwerpunktmäßig dem Thema L’age d’or. Seit 1997 war er Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Helmut Rieger lebte und arbeitete in München, wo er am 27. August 2014 verstarb.